Zum Jahresbeginn schauen wir auf vieles, was im Jahr 2022 gelungen ist, uns inspiriert hat und vielen Kindern das wertvolle Verbundensein mit Mama und Papa erhalten konnte.
Wir verzeichneten durchschnittlich 40 Anfragen von getrennt erziehenden Vätern (92 %) und Müttern (8 %) pro Monat. Wir konnten rund 300 neue ehrenamtliche Gastgeber:innen für unsere Initiative gewinnen. Das Social Distancing, das durch Corona notwendig wurde und bei unseren Gastgeber:innen verständlicherweise zur Zurückhaltung führte, gehört hoffentlich der Vergangenheit an und Solidarität ist wieder möglich. Mit dem Rückhalt von bundesweit inzwischen 2.111 ehrenamtliche Gastgeber und Gastgeberinnen konnten wir bis Ende 2022 insgesamt 22.094 Eltern-Kind-Kontakte für 2.590 Kinder ermöglichen.
Schwerpunkte 2022
Im März haben wir mit viel Einsatz unsere Initiative von MEIN PAPA KOMMT und MEINE MAMA KOMMT auf DIE FAMILIENHANDWERKER getauft. In den letzten zwei Jahren haben wir unser Übernachtungsangebot bei ehrenamtlichen Gastgebern und Gastgeberinnen um ein breites Beratungsangebot ergänzt. Heute unterstützen wir Trennungseltern mit monatlichen Elternbriefen, digitalen Elternabenden und einem Podcast. Wir haben zudem ein professionelles dreimonatiges Coaching zur Stärkung der Selbstfürsorge eingeführt. Diese Vielfalt wollten wir auch in unserem Namen berücksichtigen.
Durch die projektbezogene Förderung der Deutschen Stiftung für Ehrenamt und Engagement konnten wir unseren Instagram-Kanal starten, um die Altersgruppe der 20- bis 39-jährigen Eltern zu erreichen, die unser Facebook-Kanal nur zu ca. 10 % erreicht. Unser Instagram-Kanal zählt schon 1.449 Follower, die unserer Initiative neue Bekanntheit schenken. Im Herbst stellten wir unseren Blog neu auf und befüllen ihn seitdem regelmäßig mit Tipps und Anregungen für Trennungseltern.
Die Wirkung unserer gemeinnützigen Arbeit
Wichtiger als die reinen Zahlen aber ist die Wirkung, die wir durch unsere Arbeit erzielen. Letztes Jahr haben wir unsere Wirkung erstmalig entlang der 17 UN-Nachhaltigkeitszielen zusammengefasst:
Der Monitor „Allein- oder getrennterziehend – Lebenssituation, Übergänge und Herausforderungen“ des Bundesfamilienministeriums belegt: 49 % der Kinder aus Alleinerziehenden Haushalten sind armutsgefährdet im Vergleich zu 16 % aus Paarfamilien.
Unsere Wirkung:
- Senkung des Verschuldungs- und Armutsrisiko von Trennungseltern
- Senkung der Armutsgefährdung von Kindern, denn Elternarmut ist Kinderarmut
- Verlässlichere Unterhaltszahlungen an dem beim Kind lebenden Elternteil durch finanzielle Entlastung des anreisenden Elternteils
Laut WHO ist mentale Gesundheit ein Zustand des Wohlbefindens, in dem ein Mensch seine eigenen Fähigkeiten ausschöpfen, mit den normalen Belastungen des Lebens umgehen, produktiv arbeiten und einen Beitrag in seiner Gemeinschaft leisten kann.
Unsere Wirkung:
- Bessere Gesundheit und Entwicklung von Kindern dank regelmäßiger und zuverlässiger Eltern-Kind-Kontakte
- weniger Bindungsabbrüche und Entfremdung
- Entlastung des Kindes von Verlustängsten, da es den anreisenden Elternteil nicht als temporär Obdachlosen erlebt, dank gleichbleibender Begegnungsorte beim Gastgeber:in
- Vermeidung von Isolation und Vereinsamung des Getrennterziehenden
- Entlastung des Alleinerziehenden durch Aufteilung der Betreuungszeit
Im Jahr 2020 waren 83 % der nicht beim Kind lebenden Elternteile männlich. Das Gutachten „Gemeinsam getrennt erziehen“ des wissenschaftlichen Beirats für Familienfragen beim Bundesfamilienministerium weist darauf hin, dass Erwerbslosigkeit neben niedriger Bildung und früher Vaterschaft zu weniger Vater-Kind-Kontakten führt.
Unsere Wirkung:
- Verwirklichung des Rechts von Trennungs- und Scheidungskindern auf Umgang mit beiden Eltern
- Getrennterziehende können ihr Umgangspflicht und das -recht erfüllen
