++ NAMENSÄNDERUNG++ Wir sind Die Familienhandwerker, vormals bekannt als Mein Papa kommt und Meine Mama kommt ++

Kind wird von seinen Eltern an der Hand gehalten - Kooperative Elternschaft

Kooperative Elternschaft ist der Wunsch vieler Getrennterziehenden. Der Weg dorthin ist jedoch nicht immer leicht. Wir zeigen Euch wie ihr als Elternteam weiter zusammenarbeitet und geben Euch drei Tipps mit auf den Weg. Denn auch wenn ihr als Paar getrennt seid, als Eltern bleibt ihr weiterhin verbunden.

Tipp 1: Eine Umgangsregelung vereinbaren

Eine passende Umgangsregelung ist der erste Schritt auf dem Weg zur kooperativen Elternschaft. Getrennterziehende sollten sich von Beginn an um eine gute Umgangsregelung bemühen. Denn Kinder brauchen Rhythmus und Verlässlichkeit. Schon immer. Und erstrecht, wenn sie zwei Elternhäuser haben. Auch nach der Trennung der Eltern müssen Papa-Zeiten oder Mama-Zeiten verlässlich bleiben für Kinder.

Jede Familie hat ihre eigene Geschichte und jedes Kind braucht etwas anderes, damit es nach der Trennung der Eltern konstruktiv weitergeht. Nehmt die Mustervereinbarung einer Fachstelle als Anregung und verändert diese so, dass es für Euch passt und Euch als Trennungsfamilie guttut. Bedenkt dabei, dass Kinder sich entwickeln. Nichts bleibt, wie es einmal war. Die Umgangsregelung sollte deshalb regelmäßig angepasst werden.

Umgangsvereinbarung-Muster des VAMV (Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V.)

Es ist letztlich egal, welche Form die konkrete Umgangsvereinbarung hat. Auch mündliche Absprachen genügen, bergen aber oft erhebliches Konfliktpotential zwischen den Eltern. Eine schriftliche Fassung hat sich deshalb bewährt. Ihr könnt dabei die Hilfe des Jugendamts am Wohnort des Kindes oder einer Beratungsstelle in Anspruch nehmen. Wenn Ihr Euch nicht einig seid, sollte zeitnah ein Antrag auf Regelung des Umgangs beim Familiengericht am Wohnort des Kindes gestellt werden.

Umfassende Hintergrundinformationen zum Thema Umgang findest Du im Wegweiser für den Umgang nach Trennung und Scheidung des VAMV.

Tipp 2: Begleitung auf dem Weg zur kooperativen Elternschaft suchen

In besonders strittigen Fällen bestellen Familienrichter häufig einen Verfahrensbeistand, der im Konfliktfall die Interessen und Bedürfnisse des Kindes vertritt. Er ist „Anwalt des Kindes“. Wie wäre es, mit einer Abwandlung dieser Idee für den Familienalltag in zwei Elternhäusern?

Jeder von Euch beiden Eltern wählt in seinem Umfeld einen Menschen seines Vertrauens aus, der in herausfordernden Zeiten zwischen Euch Eltern als Fürsprecher:in des Kindes fungiert. Der Fürsprecher oder die Fürsprecherin des Kindes ist zugleich Eure Begleitung auf dem Weg zu einer kooperativen Elternschaft. Vielleicht hattet Ihr bereits zur Geburt Eures Kindes einen Paten oder eine Patin ausgewählt, die diese Rolle übernehmen kann?

Um Loyalitätskonflikte für Eltern und Kinder auszuschließen, sollte die Begleitung nicht durch einen neuen Lebenspartner oder eine neue Lebenspartnerin oder ein Großelternteil übernommen werden.

Natürlich kannst Du auch für Dich selbst einen Begleiter oder eine Begleiterin wählen, wenn der andere Elternteil aktuell nicht bereit ist diesen Weg mit Dir zu gehen. In jedem Fall ist es hilfreich, nicht alles mit sich allein auszumachen. In manchen Fällen ist auch eine zusätzliche Unterstützung durch Fachkräfte geboten.

Tipp 3: Im Gespräch sein über das Eltern-Telefon

Kooperative Elternschaft erfordert vor allem eine gute Kommunikation. Alle Angelegenheiten, die das Kind betreffen, sollten zeitnah und umsichtig geklärt werden. Wie wäre es damit, ein „Eltern-Telefon“ einzurichten. Der regelmäßige Austausch auf Elternebene schafft auch zwischen den Eltern Verbindlichkeit und Vertrauen.

Nehmt Euch deshalb monatlich 20 Minuten Zeit um Euch zu einem festen Termin über das Telefon ungestört als Eltern auszutauschen, ohne dass Euer Kind zuhören kann. Welche Herausforderungen und Highlights hat Euer Kind im letzten Monat erlebt? Was braucht es von Euch, damit es im nächsten Monat gut weitergeht? Was schätzt ihr an der Art, wie der andere Elternteil für Euer Kind sorgt? Auch der Austausch über ganz Alltägliches ist hilfreich. Später einmal werden so leichter Absprachen zu konfliktreicheren Themen möglich sein. Entlastet Euer Kind und erzählt ihm bei Gelegenheit, dass Ihr Eltern regelmäßig miteinander im Austausch seid. Nehmt Themenwünsche Eures Kindes auf. Der Inhalt der Gespräche bleibt aber Elternsache.

Der Weg zur kooperativen Elternschaft ist herausfordernd. Und vielleicht wird es auf Eurem Weg auch immer mal wieder Rückschläge geben. Aber dennoch lohnt es sich, am Ball zu bleiben. Denn auf Elternebene bleibt Ihr trotz Trennung weiter Verbündete. Für Euer Kind.

Beitrag teilen

Email
Facebook
Twitter

Ähnliche Beiträge