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Giraffensprache - Tipps für die Kommunikation mit dem Ex-Partner

Viele Getrennterziehende erlebten schon vor der Trennung, dass Gespräche mit dem Partner im Streit endeten – ein Muster, das sich in der Kommunikation mit dem Ex-Partner auf Elternebene oft fortsetzt. Viele fragen sich dann: Wie sagt man dem anderen Elternteil, was einen unfassbar empört? Und wie benennt man, was einen tief verunsichert oder was man aktuell von Herzen braucht? In unserem neuen Blogartikel geben wir Tipps, wie man alte Kommunikationsmuster aufbricht und die Kommunikation mit dem Ex-Partner oder der Ex-Partnerin nachhaltig verbessert. Denn auch wenn ihr als Paar getrennt seid, als Eltern bleibt ihr weiter verbunden.

Tipp 1: Destruktive Kommunikationsmuster erkennen

Gerade in Stresssituationen fallen wir oft auf die destruktiven Kommunikationsmuster unsere Kindheit zurück und wiederholen, was wir in unserem eigenen Elternhaus erlebt haben: Schweigen etwas tot oder verbieten anderen den Mund, werten ab, manipulieren, drohen oder flüchten uns in Sarkasmus. Wichtig ist es, sich diese Verhaltensmuster bewusst zu machen.

Nach der Trennung vom anderen Elternteil heißt es jedoch nicht, weniger miteinander zu kommunizieren. Sondern anders. Es gilt die Weichen neu zu stellen und dabei die eigene Sprache gezielt einzusetzen. Bedenke, auch wenn der Ex-Partner oder die Ex-Partnerin sich noch so unmöglich verhält: Der Gegner ist nicht der andere Elternteil. Sondern das Drama. Das Drama, das entsteht, wenn aufgrund der dysfunktionale Kommunikation zwischen Euch auf die Paartrennung auch noch die Trennung vom Kind folgt.

Entscheide Dich mit Deiner Gesprächsführung, das Drama nicht weiter zu füttern. Und wähle einen Weg, der das Drama trotz aller Gegensätze zwischen Euch Eltern verhungern lässt.

Tipp 2: Ich-Botschaften in der Kommunikation mit dem Ex-Partner nutzen

Ein wesentlicher Aspekt der erfolgreichen Gesprächsführung ist das Senden von Ich-Botschaften. Im Gespräch mit dem anderen Elternteil werden dafür ohne Umschweife die eigenen tiefen Bedürfnisse und Befindlichkeiten in Form von Ich-Botschaften mitgeteilt. 

Die Ich-Botschaft ist eine Gesprächstechnik des Psychologen Thomas Gordon. Ziel ist es, destruktive Abwertungen, Schuldzuweisungen oder Gesprächsabbrüche zu verhindern. Wer Ich-Botschaften sendet, hört auf, dem anderen zu sagen, was er doch endlich tun und lassen soll, damit es einem selbst besser geht. Man teilt stattdessen mit, was man über sich selbst zu sagen hast. Der andere Elternteil erfährt, welche Wirkung sein Verhalten beim anderen auslöst, ohne dass er in seiner Person bewertet wird. Er muss sich nicht verteidigen, weil er nicht angegriffen wird.

Ich-Botschaften senden

Was auch immer Du dem anderen mitteilen willst, eine Ich-Botschaft beinhaltet immer eine Aussage auf folgende vier Fragen:

  1. Was war sachlich gesehen eigentlich geschehen? „Lotti schläft noch, wenn ich sie zum Papa-Tag abhole.“
  2. Welche konkrete Wirkung hatte das Ereignis? „Die Folge ist, dass der Papa-Tag mit Verspätung beginnt und das Papa-Kind-Turnen für uns ausfällt.“
  3. Was war Dein Gefühl zu dieser Wirkung? Was macht das mit Dir? Warst Du erfreut? Wütend? Empört? Verzweifelt? „Ich bin empört und enttäuscht, weil ich mich auf unsere gemeinsame Vereinbarung verlassen hatte.“
  4. Welche konstruktive Veränderung für Deine Empörung / Enttäuschung erwartest Du von Dir oder jemand anderem? Was ist Dein Appell? „Ich möchte, dass Du Lotti rechtzeitig weckst und sie die Zuverlässigkeit von Vereinbarungen erleben kann.“ / „Ich möchte, dass wir eine neue Vereinbarung treffen, die auch von Dir verbindlich eingehalten wird.“

Tipp 3: Achtsame Kommunikationskultur etablieren

Als Mama oder Papa bist Du sprachliches Vorbild für Dein Kind. Was auch immer im anderen Elternhaus für ein Umgangston herrscht – welche Kommunikationskultur das Kind im Umgang mit Dir erlebt, liegt an Dir. Spitze Bemerkungen über den anderen Elternteil können in Trennungsfamilien wie Gift wirken. Achte deshalb auf eine ehrliche und wertungsfreie Kommunikation – auch gegenüber Deinem Kind. So hilfst Du Deinem Kind ganz nebenbei auch, die Trennungserfahrungen gut verarbeiten zu können.

Mit achtsamer Kommunikation sorgst Du für gute Bindung und leistest mit Deiner Spracherziehung wichtige Beziehungsarbeit. Manchmal helfen dabei fertige Textbausteine. Besonders in Stresssituationen sind sie Notausgänge aus dem Drama und stärkende Notration. Sie verbinden Dich wieder mit Dir selbst und mit dem, was insbesondere Trennungskinder nicht oft genug hören können:

„Ich bin Dein Papa. Ich bleibe immer an Deiner Seite. Und ich lasse immer genug Platz für Deine Mama.“ / „Ich bin Deine Mama. Ich bleibe immer an Deiner Seite. Und ich lasse immer genug Platz für Deinen Papa.“.

Hier findest Du Vorschläge, die Dir als Kompass dienen können für eine
wertungsfreie Kommunikation in Trennungsfamilien.

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